Gemäß Tierschutzgesetz ist der Versand von Wirbeltieren mit der Post (DHL) inzwischen verboten. Wirbellose wie z.B. Schnecken, Garnelen, Krebstiere usw. hingegen dürfen weiterhin verschickt werden. Nach meiner Erfahrung treten beim Versand, wie hier im folgenden beschrieben, bei Pomacea bridgesi sowie auch Planorbella, Melanoides- und Thiara-Arten normalerweise keine Probleme auf. Nur bei Frost sollte man keine Schnecken verschicken!
Lungenatmende Schnecken, wie Apfel- oder Posthornschnecken, sind allgemein besser nur feucht gelagert mit ausreichend Luft und nicht in Wasser zu verpacken z.B. in einer Eisdose mit feuchtem Küchenpapier.
So ist sicher gestellt, dass die Tiere atmen können und es läßt sich auch vermeiden, dass die Schnecken beim Transport aneinander schlagen.
Bei Versand von Schnecken in Wasser sollten diese zumindest einen Tag vorher nicht mehr gefüttert werden, damit sie später nicht so viel Kot in der begrenzten Wassermenge des Transportbehälters absetzen, was die Wasserqualität extrem beeinträchtigen und den Tieren u. U. gefährlich schaden kann.
Den dicht verschlossenen Versandbehälter packt man am besten noch zusätzlich in einen auslaufsicheren Plastikbeutel und wickelt das ganze dann mit Zeitungspapier oder Noppenfolie ein um den Behälter vor Auskühlung zu schützen.
Kleine Posthornschnecke (Planorbella sp.), Farbe rosa
Bei Versand im Winter sollte man unbedingt eine Wärmequelle mit ins Päckchen/Paket legen. Hierfür eignen sich
bei Versand als Paket z.B. mit warmem Wasser gefüllte Plastikflaschen (bei Paketversand spielt das Gewicht keine so große Rolle) oder bei Versand als Päckchen Heat Packs, die man beim Zierfischgroßhändler oder auch über Ebay erwerben kann.
Die Wärmequelle nicht direkt neben den Behälter legen, in dem sich die Tiere befinden (Überhitzungsgefahr). Es genügt, wenn der Innenraum des Pakets/Päckchens temperiert wird.
Am Schluß wird alles in einem mit Styropor oder dick mit Zeitungspapier ausgekleideten Karton sicher gelagert und fertig eingepackt.
Meine Erfahrungen mit dem Versand mit Heat Pack im Winter:
Für den Versand im Winter werden sogenannte Heat Packs angeboten. Der Vorteil liegt hierbei im geringen Gewicht und bei ordnungsgemäßer Anwendung auch in der langen Dauer der Wärmeabgabe. Falsch angewendet, funktionieren sie u. U. aber auch gar nicht!
Wichtig ist zu wissen, dass Heat Packs zur Erzeugung von Wärme ausreichend Sauerstoff zur Verfügung stehen muß. Das bedeutet, dass man das Paket/Päckchen nicht zu dicht mit Verpackungsmaterial ausstopfen sollte, damit möglichst viel Luft im Innenraum enthalten ist. Zur "luftigen" Verpackung eignen sich u. a. sehr gut Eierkartons.
Zusätzlich sollte man in die Außenwand des Pakets/Päckchens ein kleines Loch stoßen und den Heatpack direkt über diesem Loch befestigen/festkleben.
Heat Packs reagieren mit Luft, verbrauchen also Sauerstoff! Dies ist auch in Hinsicht auf die zu versendenden Tiere zu bedenken: Versandbehälter mit luftatmenden Schnecken müßen ausreichend Luft enthalten und unbedingt dicht verschlossen werden, damit der Heat Pack den Tieren nicht den Sauerstoff nimmt!
Da Heat Packs Temperaturen von bis zu 60°C erreichen können, ist unbedingt darauf zu achten, dass kein direkter Kontakt zum Behälter der Tiere besteht (Viele Heat Packs scheinen aber deutlich kühler zu bleiben).
Zum "Starten" des Heat Packs soll es nützlich sein, diesen nach dem Entnehmen aus der luftdichten Umverpackung in einem mit Luft gefüllten Beutel eine Weile kräftig hin und her zuschütteln.
1. Eisdose mit Küchenpapier ausgekleidet...
2. ... gut angefeuchtet und Pomacea bridgesi einsortiert.
3. Die Eisdose zugedeckt mit einer weiteren Lage Küchenpapier, bevor der Deckel oben drauf kommt...
4. ... und im Plastikbeutel luftdicht und auslaufsicher eingepackt.
5. Das ganze in Noppenfolie eingewickelt und im mit Styropor isolierten Versandkarton sicher gelagert...
6. ... oder alternativ, bei weniger kaltem Wetter, im mit Zeitungspapier isolierten Versandkarton.
Zu Bild 5 und 6:
Im Bild nicht sichtbar, aber der Heat Pack ist über einem kleinen Loch befestigt, das von außen bis
zum Heat Pack durch die innere Verpackung hindurchgeht.