Heutzutage ist die Auswahl an Wasserpflanzen fürs Aquarium sehr groß. Leider hält die Freude an neuen Pflanzen aber oft nicht lange an - insbesondere dann wenn man relativ hartes Wasser hat.
Das liegt daran, dass nicht nur die Fische, sondern auch die Pflanzen ihre eigenen Ansprüche an Wasser, Temperatur und Nahrungsangebot stellen und darüber hinaus
auch an die Beleuchtung.
Auch hier gilt, dass man sich am besten erst einmal informiert, welche Pflanzen für die vorhandenen Gegebenheiten im Aquarium geeignet sind: Wasserhärte, PH-Wert, Temperatur.
Viele der angebotenen Pflanzen benötigen auch regelmäßige Gaben spezieller Dünger und neben den üblichen Düngern setzen manche
Aquarianer auch auf CO2-Düngung, was aber genau dosiert werden muß, um die Fische nicht zu gefährden.
Die Besatzstärke des Aquariums ist auch entscheidend, da die Fische Sauerstoff ein- und CO2 ausatmen und auch der Fischkot von den Pflanzen verwertet wird
(Übrigens ensteht auch bei der Zersetzung des Fischkosts CO2).
CO2-Düngung macht meiner Meinung nach daher nur Sinn, wenn nur wenige Fische gehalten werden. Generell ist beim Umgang mit CO2 Vorsicht geboten, da bei unkontrolliertem Entweichen in der
Wohnung Erstickungsgefahr droht.
Will man das Wasser für die Fische mit Sauerstoff anreichern, z.B. mit einem Durchlüfterstein und Wasserbewegung, so arbeitet man der
CO2-Düngung entgegen, da dies wieder CO2 aus dem Wasser austreibt. Wasser kann nicht gleichzeitig reich an CO2 und Sauerstoff sein!
Außerdem sollte man bedenken, dass Wasserpflanzen, wie viele andere Pflanzen auch, nachts keinen Sauerstoff produzieren, sondern verbrauchen. Wenn also Belüftung
des Aquariums Sinn macht, dann insbesondere nachts (Wieviel Sauerstoff Wasserpflanzen nachts verbrauchen, konnte ich aber auch noch nirgends erfahren. Bei Zimmerpflanzen soll
der nächtliche Verbrauch kaum messbar sein.).
Übrigens wird auch nicht jeder Kot gleich gut von den Pflanzen verwertet: Besonders guten Pflanzenwuchs habe ich in allen Becken, in denen Apfelschnecken leben!
Und dann spielt es auch noch eine Rolle welche Wasserpflanzen man in einem Becken zusammenhält. Ist eine Pflanze dazu in der Lage, die
Nährstoffe im Wasser deutlich schneller/besser zu verwerten als die anderen (z.B. Muschelblume Pistia stratiotes), so kann es dazu kommen, dass sie sich stark
ausbreitet und weniger "gierige"
Pflanzen kümmern (z.B. Wassernabel Hydrocotyle leucocephala). In so einem Fall muß man regelmäßig die Menge der besonders
bevorteilten Pflanzenart reduzieren.
Neben den genannten Faktoren kommt es natürlich auch auf die richtige Beleuchtung an (Stärke, Dauer, Lichtfarbe).
Helles Licht ist häufig besonders für kleinwüchsige Aquarienpflanzen und solche, die rötliche Farbmuster entwickeln entscheidend.
Hier darf dann keine Schwimmpflanzendecke verwendet werden was aber automatisch bedeutet, dass dann die Gefahr der Algenbildung größer ist.
Die Algenbildung ist außerdem auch abhängig von der Lichtfarbe. Rötliche oder bläuliche Lichtfarben führen meist
stärker zu Algenbildung und natürlich gibt es auch mehr Algen, wenn gedüngt wird.
Über die Jahre habe ich so einige Pflanzenarten ausprobiert. Da ich möglichst auf Chemie und aufwändige Technik verzichte, sind nur eine Hand voll
Arten übrig geblieben, die sich aber gut halten.
Gedüngt wird nur alle paar Monate mit schwacher Dosis Eisendünger. Die restliche Nahrung beziehen die Pflanzen aus ihrer Coexistenz mit den Fischen und anderen Aquarienbewohnern.
Algen sind nur wenige vorhanden.
Für mein relativ hartes Wasser (GH 12 / KH 8 / PH 7,5 / 20-26°C) haben sich folgende Arten als gut geeignet erwiesen:
Name
Wuchshöhe
Lichtbedarf
Anmerkung
Amazonas-Schwertpflanze (Echinodorus bleheri)
60 cm
mittel-hell
kleine Amazonas-Schwertpflanze (Echinodorus schlueteri)
10 cm
mittel-hell
Vallisnerie (Vallisneria spiralis)
100 cm
mittel
Riesen-Vallisnerie (Vallisneria gigantea)
200 cm
mittel
Wendts Wasserkelch (Cryptocoryne wendtii)
25 cm
mittel
es gibt grüne und braune Sorten
Genoppter Wasserkelch (Cryptocoryne balansae)
50 cm
mittel
Hornkraut (Ceratophyllum demersum)
Schwimmpflanze
hell
sehr guter Schutz für Jungfische,
Wuchsdichte ist Indikator für Wasserqualität
Wassernabel (Hydrocotyle leucocephala)
Schwimmpflanze
hell
guter Schutz für Jungfische
Muschelblume (Pistia stratiotes)
Schwimmpflanze Ø 3-5 cm
hell
sehr guter Schutz für Jungfische, bleibt in nährstoffarmen Becken deutlich kleiner
Javafarn (Microsorium pteropus)
15-30 cm
sehr gering
wächst frei treibend,
wichtig ist Strömung, z.B. am Filterauslass befestigen
Javamoos (Vesicularia dubyana)
kleine lockere Triebe
hell
wächst am Boden liegend, frei treibend, gut geeignet für Garnelenbecken
Süßwassertang (Lomariopsis)
buschige Klumpen
hell
wächst am Boden liegend, frei treibend, sehr gut geeignet für Garnelenbecken